Risikokostenbudgetierung, -planung
Die traditionell weitgehend ertragsorientierten Budgetierungssys-teme werden durch die Budgetierung der Risikokosten vervollständigt. Die Vorgabe von Budgetwerten erfordert jedoch eine genaue Prognose mit Unsicherheit behafteter Grössen, da ja operationale Volumenswerte abgeleitet, vorgegeben und kontrolliert werden sollen. Für die Budge-tierung von Kreditrisikokosten sind in diesem Zusammenhang bereits derart präzise Prognosen erforderlich, dass sich ein Zielkonflikt mit den Strategien zur Risikovermeidung einstellen kann, wenn es sich anböte, auf riskante Kreditengagements zu verzichten. Zudem stellt sich grunds. das Problem, dass die einzelnen Risikoarten durchaus einen unterschiedlichen Eintritt und Wirkungshorizont aufweisen. Über weitere Problematisierung in der mathematischen Formalisierung des Risikoverbundes wird durch diesen Umstand auch die unterjährige Budge-tierung und Budgetkontrolle beeinflusst. Zur Lösung können z.B. das Währungsrisiko auf Tagesbasis, das Zinsänderungsrisiko auf Wochenbasis und das Bonitätsrisiko auf Monatsbasis budgetiert und kontrolliert werden. Ausser Problemen, die mit einer jeweils sehr kurzfristigen Bud-getierung und Änderung der Budgetwerte mit Blick auf die Motivation der Vertriebsstellen verbunden sein können, wird auch der etwaige Zielkonflikt - bei differenzierter Informationsbasis - mit der Risikovermeidungsstrategie nochmals erhöht. So muss z.B. über die Höhe der Kreditausfälle in der Planungsperiode hinaus auch noch deren unterjährige Verteilung in einem hohen Masse abschätzbar sein.
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