reale Eigenfinanzierungskosten im Eurowährungsgebiet
Die Schätzung für die nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften im Euroraum wird durch die EZB mit einem 3-stufigen Dividendendiskontierungsmodell gemessen. Nach dessen Darstellung durch die EZB muss der Preis einer Aktie der erwarteten diskontierten Summe aller künftigen gezahlten Dividenden dieser Aktie entspr.; ausserdem muss, um mit dem Modell eine Schätzung abgeben zu können, eine Reihe weiterer Annahmen getroffen werden: Nämlich, dass Dividenden einen konstanten Anteil an den Erträgen haben, so dass die erwartete Dividenden-durch die erwartete zukünftige Erträgewachstumsrate ersetzt werden kann, sowie dass das Wachstum der Unternehmenserträge sich in 3 Stufen entwickelt: 1. Stufe: 4 Jahre auf der Basis eines Aktienindex für das Eurowährungsgebiet erstellte Prognosen für das durchschnittliche Erträgewachstum (deflationiert, um einen Indikator für das reale Wachstum zu erhalten); 2. Stufe: ein Übergangszeitraum von 8 Jahren, in denen eine lineare Anpassung des realen Wachstums der Unternehmenserträge an ihre langfristige Wachstumsrate angenommen wird; für die 3. Stufe wird angenommen, dass das langfristige Wachstum der realen Unternehmenserträge konstant 2,25% beträgt, was im Schätzbereich für das trendmässige Potenzialwachstum im Euroraum liegt. Insg. wird bei Schätzung der Eigenfinanzierungskosten nach dem 3-stufigen Dividendendiskontierungsmodell nach Darstellung der EZB angenommen, dass der Abzinsungssatz, der aus der Summe des risikofreien Zinssatzes und einer Aktienrisikoprämie gebildet wird, als Ersatzindikator für die Eigenfinanzierungskosten verwendet werden kann. Vor dem Hintergrund der getroffenen Annahmen ist die Messgrösse der Eigenfinanzierungskosten mit höherer Unsicherheit behaftet als die anderen Komponenten der Finanzierungskosten.
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