Produktionskonzepte, neue
In der Wirtschaftssoziologie:
seit Mitte der 1980er Jahre innerhalb der deutschen Industriesoziologie heftig diskutiertes Theorem einer modernen Variante kapitalistischer Rationalisierung, wonach bei betrieblichen technisch-organisatorischen Umstellungen zunehmend ein ganzheitlicher Arbeitszuschnitt mit qualifizierten Tätigkeiten (Reprofessionalisierung) zum arbeitspolitischen Ziel werde. Dieser Paradigmenwechsel bewirke eine Aufweichung bzw. Überwindung traditioneller fordi-stisch-tayloristischer Rationalisierungskonzepte. Ausgelöst wurde diese Debatte durch die Studie „Das Ende der Arbeitsteilung?“ (1984) von H. Kern u. M. Schumann. Mit dem Theorem der n.n R verbindet sich neben einer Einschätzung zukünftiger Strukturen industrieller Produktion der Versuch, diese Entwicklung an einen gesamtgesellschaftlichen Entwurf von Modernisierung zu knüpfen, in dem der Technik-Entwicklung eine Schlüsselstellung als Garant dieses Modells zukommt. Einwände gegen die These von den n.n P.n richten sich v.a. gegen die behauptete übersektorale Bedeutung, gegen die prognostizierte Ablösung tayloristischer Rationalisierungsstrategien und gegen den verengten Technikbegriff, der die neue Qualität von Informationstechnologien unberücksichtigt lässt.
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