operationelle Risiken
Gefahr von unmittelbaren oder mittelbaren Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen eintreten. Operationelle Risiken, die vor Basel II nur implizit im Bankeigenkapitalstandard berücksichtigt wurden, haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ausschlag gebend hierfür sind neben der wachsenden IT-Abhängigkeit von Bankgeschäften und dem damit einhergehenden Trend zum verstärkten Outsourcing sowie der Verbreitung des Electronicbanking auch die höhere Komplexität der Bankgeschäftstätigkeit, die durch den Konzentrationsprozess in der Bankwirtschaft verstärkt wird. Dennoch befinden sich die Steuerungstechniken, insb. Verfahren zur Abgrenzung und Quantifizierung des operationellen Risikos, noch in einem Stadium der Entwicklung, in der sich noch kein Standard herausgebildet hat. Nicht zuletzt wegen der Vielfalt der in der Praxis angewendeten Verfahren hat der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht nach umfangreichen Konsultationen mit der Bankwirtschaft 3 Verfahren - Basisindikator-, Standard-, interner Bemessungsansatz - zur Ermittlung der operationeilen Risiken vorgesehen. Diese Bandbreite von Methoden, die durch steigende Risikosensitivität und Komplexität bei gleichzeitig sinkender Eigenkapitalbelastung charakterisiert ist, soll die Banken veranlassen, auf höher entwickelte Risikosteuerungstechniken überzugehen. Neben diesen Ansätzen gibt es ein weiteres Verfahren, den Verlustverteilungsansatz, bei dem die Banken das operationelle Risiko unter bestimmten Voraussetzungen mittels ihrer eigenen Modelle ermitteln können.
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