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OPEC
Die Organization of the petroleum exporting countries (OPEC), die Organisation Erdöl exportierender Länder mit Sitz in Wien, wurde am 14. September 1960 in Bagdad gegründet. Diese Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, die nationalen und internationalen ölpolitischen Ziele zu koordinieren, eine Erhöhung und Sicherung der Einnahmen aus dem Erdölexport in Auseinandersetzung mit den multinationalen Erdölgesellschaften zu erzielen und eine Beteiligung der Ölförderstaaten an den Ölfeldern zu erreichen. Die OPEC hat zurzeit elf Förderländer als Mitglieder: Algerien, Indonesien, Iran, Irak, Kuwait, Libyen, Nigeria, Quatar, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela. Ecuador und Gabun schieden 1992 beziehungsweise 1996 aus. Die Mitgliedsländer repräsentieren etwa 40 Prozent der weltweiten jährlichen Fördermenge an Rohöl sowie etwa drei Viertel der zurzeit auf der Welt bekannten Rohölreserven. Öl ist die Haupteinnahmequelle aller Mitgliedsländer. Geschichte Ziel des Zusammenschlusses der Mitgliedsstaaten ist es, durch die Gründung eines "Quasi-Kartellverbandes" einem Preisverfall des Rohöls entgegen zu wirken. Ziel sind also wirtschaftliche, nicht politische Interessen. Anlässlich des Sechstage-Krieges 1967 wurde der Ölexport erstmals allerdings auch als politische Waffe gegen israelfreundliche Länder angewandt, und zwar mittels eines Ölembargos. Da dieses Vorgehen innerhalb der OPEC umstritten war, gründeten Saudi-Arabien, Kuwait und Libyen am 9. Januar 1968 die Organization of Arabian Petroleum Exporting Countries (OAPEC) mit Sitz in Kuwait (weitere Mitglieder: Ägypten, Bahrain, Syrien), die Öl bewusst auch als politisches Druckmittel einsetzt. Weitere Mitglieder wurden später Algerien, Bahrain, Quatar, Syrien und die Vereinigten Arabischen Emirate, so dass heute beide Organisationen fast deckungsgleich sind. Im Oktober 1973 lösten diese Staaten mit dem Ölboykott während des Yom-Kippur-Krieges die erste Ölkrise aus, die zu einer Vervierfachung des Preises führte und die Industrienationen in die stärkste Wirtschaftskrise seit Ende des Zweiten Weltkrieges führte. 1978-1980 führte die Verknappung des Angebots durch die OPEC-Staaten zu einer nochmaligen Verdreifachung des Ölpreises, die zweite Ölkrise, die eine noch stärkere Rezession der Industrienationen auslöste. In der Gründungszeit war die OPEC ein echtes Kartell. Ihr gelang es, innerhalb von zehn Jahren den Rohölpreis von unter zwei auf über 30 US Dollar pro Barrel (159 Liter) heraufzutreiben. Außerdem konnte in dieser Zeit zusätzlich die Nationalisierung der Förderanlagen durchgesetzt werden. Inzwischen hat der Einfluss der OPEC-Staaten allerdings deutlich abgenommen. Statt 60 werden jetzt nur noch etwa 40 Prozent der Ölproduktion von ihnen kontrolliert. Insbesondere die Ausweitung der Förderung in nicht-OPEC-Staaten wie Großbritannien, Norwegen und Mexiko schwächte deren Einfluss. Dennoch ist nicht zu erwarten, dass der Einfluss der OPEC in Zukunft noch weiter abnimmt. Die Gründe: Der Anteil der nachgewiesen Rohöl-Reserven liegt bei etwa 75 Prozent. Außerdem ist mit etwa vier US Dollar pro Barrel nirgendwo auf der Welt die Förderung so preiswert. Der wachsende Bedarf sich entwickelnder Länder wird die Rohölnachfrage weiter antreiben und damit die Macht des Kartells verfestigen. Auch wenn es für die Industrienationen kein erstrebenswertes Ziel war, so ist doch festzuhalten, dass die OPEC die wahrscheinlich erfolgreichste Organisation von Staaten der Dritten Welt ist. Das ist allein daran abzulesen, dass die Erste Welt eine Gegengründung in Form der "Internationalen Energie-Agentur" durchführte. Organisation Oberstes Organ der OPEC ist die zweimal jährlich stattfindende Konferenz der Öl- und Energieminister. Hier werden insbesondere die Ölpreise und jährlichen Fördermengen festgelegt. Die Organisation hat ein ständiges Sekretariat in Wien (bis 1965: Genf). Ein Aufnahmeantrag eines interessierten ölproduzierenden Landes müssen alle fünf Gründungsmitglieder und drei Viertel aller Vollmitglieder zustimmen. Die Leitung der Organisation obliegt einem Gouverneursrat, in dem alle Mitgliedsstaaten vertreten sind, unterstützt vom Sekretariat unter Leitung eines Generalsekretärs. Eine Wirtschaftskommission erstellt fortlaufend Analysen über Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt.
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