Normalisierung
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] in der Statistik Bezeichnung für Umformungen von Messwertverteilungen in die Form von Normalverteilungen. Diese kann durch Veränderung der Skalenintervalle vorgenommen werden. Die Normalisierung wird u.a. durchgeführt, um grössere Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Skalen zu erreichen. Durch die Normalisierung wird die relative Position der Individuen in der Verteilung verändert. Gleichzeitig mit der Normalisierung wird häufig eine lineare Transformation der Skalenwerte in eine Z- Skala vollzogen. Die so gewonnenen Skalen heissen auch normalisierte Skalen.
[2] Im Rahmen des labeling approach Bezeichnung für Interaktionsprozesse, bei denen leichtere Formen abweichenden Verhaltens zu akzeptierbaren Variationen normierter Verhaltensmuster erklärt werden; erst wenn derartige Bemühungen um Integration von Abweichung in normale Interaktionsbeziehungen fehlschlagen, setzt eine Entwicklung ein, die zu einer Stabilisierung des abweichenden Verhaltens führen kann. Prozesse der Normalisierung sind vor allem zur Reduktion von Verhaltensunsicherheiten in unmittelbaren Interaktionen zwischen konkreten Personen von Bedeutung.
[3] Allgemein Bezeichnung für Versuche, eine Störung der Interaktion, eine Krise (oder Katastrophe) in kleinen oder grossen sozialen Einheiten zu überwinden und wieder „normale“, d.h. gewohnheitsmässig und ohne besonderen Steuerungsaufwand laufende soziale Prozesse zu ermöglichen.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|