labeling approach
In der Wirtschaftssoziologie:
(engl.), oft auch: social reaction approach, Definitionsansatz, ein Ansatz in der Kriminalsoziologie, vertreten etwa von H.S. Becker und, in Deutschland, von F. Sack. Hiernach wird abweichendes Verhalten in erster Linie als ein Prozess aufgefasst, der auf mehreren Ebenen abläuft (gesellschaftliche Normsetzung - interpersonelle Reaktionen - Vorgehen von Instanzen) und dabei das Etikett „kriminell“ erhält. Das Etikett (label) wird sowohl von der Umwelt bei dem Betroffenen wahrgenommen als auch von diesem in sein Selbstbild eingegliedert. Der /. a. wendet sich gegen Ansätze, welche abweichendes Verhalten als gegeben ansehen und nur noch nach den Ursachen im Verhalten des Devianten fragen (Ätiologie [2]). Führende Vertreter des /. a. betonen, Devianz sei keine im Handeln des betrachteten Täters auffindbare Qualität; vielmehr sei Devianz eine Konsequenz der Anwendung von Regeln und Sanktionen auf den Täter.
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