Neukantianismus
In der Wirtschaftssoziologie:
Nach 1848 entstandene philosophische Schule, die im deutschen Kaiserreich zur vorherrschenden Strömung der universitären Philosophie wurde. In mehr oder minder direkter und historisch meist wenig legitimer Anknüpfung an I. Kants Schriften wurden Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie (Kritizismus) gegen Weltanschauungen (Materialismus, Pessimismus, Klerikalismus - später: Lebensphilosophie) mobilisiert. Zwei einflussreiche Schulen, die Marburger (RA. Lange, H. Cohen, P. Natorp) und die Südwestdeutsche oder Freiburger Schule (W. Windelband, H. Rickert) - eine sozial- und eine eher nationalliberale Richtung - beeinflussten ausserhalb der Fachphilosophie den ethischen Sozialismus (E. Bernstein, Revisionismus), andererseits die Wissenschaftstheorie der Sozialwissenschaften (G. Simmel, M. Weber) in Richtung ideologiekritischer Grundeinstellungen.
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