Klerikalismus
In der Wirtschaftssoziologie:
meist kritische Bezeichnung für direkte oder indirekte Einflussnahmen des (katholischen) Klerus auf Politik (sowie Erziehung, Wissenschaft, Kultur) z.B. durch kirchlich orientierte Parteien (z.B. das Zentrum), durch öffentliche Stellungnahmen zugunsten bestimmter Parteien, durch Unterstellung von Teilfeldern der Erziehung (Kindergärten, Schulen) unter kirchliche Regie usw. Der Begriff setzt eine gesellschaftliche Konstellation voraus, in der Politik, Wissenschaft, Erziehung und Kultur sich aus einem religiös umfassten Gesamtfeld (so noch im Mittelalter) gelöst haben; er entstand in den Konflikten über die kirchlichen Zuständigkeiten im Verhältnis zum Staat im 19. Jahrhundert.
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