Nationalismus
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] allgemein Bezeichnung für ein übertriebenes Nationalbewusstsein, für eine solche Wertschätzung der eigenen Nation, die andere stark abwertet o.a.
[2] Als politische Ideologie und Kraft war der Nationalismus ursprünglich progressiver Ausdruck für die Forderung des aufkommenden Bürgertums nach einer seinen ökonomischen Bedürfnissen entsprechenden Verkehrsform, dem Nationalstaat. Im späten 19. Jahrhundert wandelte sich der Nationalismus in eine reaktionäre Herrschaftslegitimation. Soziale Basis des Nationalismus wird das ökonomisch ungesicherte Kleinbürgertum, ihm dient er als Abwehrideologie.
[3] In den industriell nicht entwickelten jungen Staaten der „Dritten Welt“ hat der Nationalismus vor allem die Funktion der Gewinnung staatlicher Identität und der Mobilisierung aller Kräfte für die Entwicklung des Landes.
[4] Der neue Nationalismus in Osteuropa wird auch als Gegenbewegung gegen erzwungene Internationalisierung (gegen nicht freiwillig vollzogene Bildung von Staatenbünden und national heterogen zusammengesetzten Grossstaaten) verstanden. /
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