Monopol, internationales
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
Monoplistisches Unternehmen, das außer im Stammland, wo sich der Sitz der Stammgesellschaft befindet, auch in anderen Staaten über Tochtergesellschaften bzw. Kapitalbeteiligungen verfügt.
Es ist zu unterscheiden zwischen transnationalen Monopolen, die in der Hand von Kapitalistlnnen eines Landes sind, wie z.B. Siemens, und den multinationalen Monopolen, die von Kapitalgruppen mehrerer Länder kontrolliert werden, wie z.B. Royal Dutch/Shell von Großbritannien und den Niederlanden aus.
Internationale Monopole nutzen ihre Standortvorteile für eine konzerninterne Arbeitsteilung, für die Markterschließung außerhalb des Ursprungslandes und vor allem zur Ausbeutung von Rohstoffen. Die Multis haben erheblichen ökonomischen (und politischen) Einfluß in den Zielländern entwickelt, denn ihr Umsatz übersteigt häufig den Haushalt der Regierungen dieser Länder. Zunächst standen Rohstoff- und Nahrungsmittelkonzerne im Vordergrund. Sie machten die Regierungen der Zielländer von sich abhängig und initierten bei Gefährdung ihrer Interessen militärische oder paramilitärische Aktionen. Besonders nach der Entkolonalisierung in den sechziger jahren wurden deswegen zahlreiche Multis mit oder ohne Entschädigung enteignet, z.B. ITT in Chile und Erdöl in Afrika. In den achtziger Jahren agierten sie immer mehr über ausländische Direktinvestitionen und Technologietransfer. Ihr konzerninterner Handel ist seit Beginn der neunziger Jahre bedeutender als der Handel zwischen unabhängigen Unternehmen. Nach dem Weltinvestitionsbericht der Uncad von 1997 existieren rund 44 000 Multis mit 280 000 ausländischen Beteiligungen. Von den hundert größten Multis haben 30 ihren Sitz in den USA, 18 in Japan, elf in Großbritanien und neun in der Bundesrepublik Deutschland. >Monopole, >Multis, >Konzerne, transnationale
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|