Milieutheorie
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] In einem allgemeinen Sinne (auch in Völkerkunde und Anthropologie) Bezeichnung für die Annahme, dass die Entwicklung von Einzelmenschen bzw. von Menschengruppen und Kulturen ausschliesslich (oder hauptsächlich) von Umweltfaktoren geprägt wird.
[2] Eine Theorie zur Erklärung von Kriminalität, als Gegenpol zur biologistischen Anlagetheorie. Die Ursachen kriminellen Verhaltens liegen danach allein im Milieu begründet, worunter eine Vielzahl divergierender Faktoren verstanden wird (z.B. Klima, Tradition, Wirtschaftslage, Krieg). [3 In der Sozialisationstheorie Bezeichnung für die Annahme, dass die Fähigkeiten, Orientierungen und Handlungsdispositionen der Individuen durch deren soziale Umwelt (vor allem Sozialschicht) bedingt oder determiniert sind.
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