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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Masse

In der Wirtschaftssoziologie: [1] vieldeutig gebrauchte Bezeichnung für eine grosse, aber relativ unstrukturierte Menge von Menschen. [2] Auch: Menge, konkrete Masse (L. von Wiese), aktuelle Masse (A. Vierkandt, T. Geiger), crowd, eine Ansammlung von Menschen, wie sie passiv als Publikum, aktiv bei Aufläufen, Demonstrationen, Unruhen, Massenveranstaltungen usw. auftreten kann (F. Tönnies: „gesammelte Menge“; G. Gurvitch: „versammelte M.“). Da es vielfach irrationale, im „Unbewussten“ liegende Faktoren seien, die das Verhalten der Masse bestimmen, werden die Fähigkeiten der Masse zur Selbststeuerung und zur realistischen Erfassung der Wirklichkeit in der Regel als begrenzt angesehen. Die Masse neige in diesem Sinne nicht nur zur Panik, ja zum Amok, sondern auch zur Unterwerfung unter autoritäre Führer, die die Triebkräfte der Masse anzusprechen und zu ihren Zwecken zu „manipulieren“ verstehen. Masse, primäre - sekundäre [3] Auch abstrakte Masse (L. von Wiese), latente Masse (T. Geiger), mass, eine Vielzahl nicht direkt miteinander interagierender Personen (F. Tönnies: „getrennte Menge“), die sich unter dem Einfluss gleicher Reize (insbesondere der sog. Massenmedien) in identischer Weise verhält (z.B. in der Mode, in Konsum und Freizeit, in der politischen Meinungsbildung). M.nverhalten in diesem Sinne wird häufig als typisch für die moderne, industriell entwickelte „Massengesellschaft“ betrachtet (Massenverhalten, Kollektivverhalten). Von der „abstrakten“ Masse wird in kultur- und gesellschaftskritischer Absicht behauptet, dass sie durch politische Demagogen, durch Propaganda und kommerzielle Reklame („geheime Verführer“) leicht „manipulierbar“ sei. Bisweilen wird angenommen, dass in den spontanen, unkontrollierten Handlungen einer erregten „konkreten“ Masse die latenten aggressiven Tendenzen und Motive der „abstrakten“ Masse zum Ausbruch kommen.



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