Masse, primäre - sekundäre
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnungen der Freudschen Massenpsychologie. Der Begriff p. Masse, primäre - sekundäre ist S. Freuds eigentlicher Massenbegriff: dabei handelt es sich um „eine Anzahl von Individuen, die ein und dasselbe Objekt an die Stelle ihres Ichideals gesetzt und sich infolgedessen in ihrem Ich miteinander identifiziert haben“. Bei diesem Objekt handelt es sich zumeist um einen realen Führer, jedoch kann es sich auch um ein fiktives Objekt (bei religiösen Massen z.B. um einen Gott, „Christus“ o.a.) handeln. Prototypisch für die Bildung einer p.n Masse, primäre - sekundäre ist das Verhältnis des Hypnotisierten zum Hypnotiseur oder des schwärmerisch Verliebten zu seinem idealisierten Liebesobjekt. Da auch in diesem Falle das Objekt an die Stelle des Ich gesetzt wird, spricht Freud hier auch von einer „Massenbildung zu zweien“. Als s. Masse, primäre - sekundäre bezeichnet Freud im Anschluss an W. McDougall die „organisierte Masse“; durch „Organisation“ erhält die Masse jene „Eigenschaften ..., die für das Individuum charakteristisch waren und die bei ihm durch die Massenbildung ausgelöscht wurden“, nämlich Kontinuität, Selbstbewusstsein, Tradition usw.
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