Konvergenzthese
In der Wirtschaftssoziologie:
Konvergenztheorie, [1] Übereinstimmungstheorie, die politik- und allgemein sozialwissenschaftliche These von einer strukturellen Annäherung der kapitalistischen und sozialistischen Gesellschaften (vorgebracht seit Ende der 1960er Jahre): Gemeinsamkeiten in der technischorganisatorischen Basis des Produktionsprozesses in beiden Gesellschaftsformen verursachten eine Angleichung gegen und über die verschiedenen Ausdrucksformen und Eigentumsregelungen hinweg und werden zu einer mehr oder weniger einheitlichen modernen Industriegesellschaft führen. Diese K., die deutlich mit der beginnenden Entspannungspolitik in Verbindung stand, wurde von einigen sozialistischen Gesellschaftswissenschaftern als Versuch kritisiert, den sozialistischen Gesellschaften eine eigene Zukunft zu bestreiten; sie betonten statt dessen den Systemvergleich.
[2] In der Psychologie (W. Stern) die These, dass Anlage und Umwelt bei der psychischen Entwicklung interagieren und einander ergänzen.
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