Interesse, politisches
In der Wirtschaftssoziologie:
in der politischen Soziologie, aber auch im sozialkundlichen Unterricht und in der politischen Bildung Bezeichnung für die Bereitschaft, sich über den Bereich des Politischen zu informieren, sich eigene begründete Urteile zu erarbeiten, an der politischen Willensbildung teilzunehmen sowie - allgemein - die Aufgaben und Möglichkeiten eines mündigen und kritischen Staatsbürgers zu erfüllen. Insofern manchmal auch politischer Kampfbegriff gegen andere, die diesen Zielen nicht nachstreben (vgl. die vielfältigen Vorwürfe an die „Unpolitischen“). Durch seine volkspädagogische Verwendung hat der Begriff zu dem Missverständnis beigetragen, Einstellung zum und Beteiligung am politischen Geschehen seien (allein) in der Motivations- und Interessenstruktur der einzelnen begründet und allein von dort veränderbar. Weil p. Interesse, politisches zudem meist nicht klar trennt zwischen der Bereitschaft, sich politisch zu informieren, und der, sich politisch zu engagieren (erstere ist gewöhnlich deutlich grösser), wird der Begriff wissenschaftlich inzwischen seltener benutzt.
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