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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Idealfaktoren

In der Wirtschaftssoziologie: Faktoren des Überbaus, Faktoren des gesellschaftlichen Bewusstseins, heissen allgemein Vorstellungen, Einstellungen und Denkgebilde (Geist), soweit sie im Sozialprozess eine Rolle spielen. Der Begriff stammt aus der Wissenssoziologie M. Schelers und bezeichnet dort das, was an einer historischen Erscheinung durch Akte des menschlichen Geistes (in Abgrenzung zu den Realfaktoren) bedingt ist. Zu den Idealfaktoren zählen u.a. Religion, Metaphysik, Wissenschaft, Kunst, Recht. Idealfaktoren sind in ihrer Genese unabhängig von den realen Gegebenheiten, differenzieren sich als Formen des Heils-, Bildungs- und Naturbeherrschungswissens gleichursprünglich aus der Vorstufe des mythischen Denkens aus und folgen in ihrer Entwicklung autonomen Gesetzen. Sie greifen „leitend und lenkend“ in die Geschichte der Realfaktoren ein, ohne jedoch ihrer eigenen Realisierung fähig zu sein. Idealfaktoren stehen zueinander in spezifischem (wesensmässigem) Verhältnis. Dessen Struktur zu ermitteln, ist Aufgabe der „Wesenslehre vom menschlichen Geiste“, die Schelers Programm der Kultursoziologie ebenso zugrunde liegt wie die „Ursprungslehre der menschlichen Triebe“ der Realsoziologie.



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