Gesellschaftswissenschaft
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] bezeichnet im engeren Sinne Soziologie, Politische Wissenschaft, Politische Ökonomie, also die Wissenschaften, die sich mit den fundamentalen Strukturen des gesellschaftlichen Lebens befassen.
[2] Im weiteren Sinne alle Wissenschaften vom gesellschaftlichen Leben der Menschen (Erziehungswissenschaft, Geschichte, Psychologie, Sprachwissenschaft usw.), und insofern oft bedeutungsgleich mit Sozialwissenschaften. Werden Gesellschaftswissenschaft und Sozialwissenschaft aber als bedeutungsgleich verstanden, so sind im Gegensatz zu der mit dem Begriff Sozialwissenschaften oft verbundenen positivistisch-verhaltenswissenschaftlichen Bedeutung mit Gesellschaftswissenschaft meist folgende Bedeutungen mitgemeint: Die erkenntnistheoretische Absicht, die Beziehungen der Menschen in der Gesellschaft nicht auf individuelle Merkmale zurückzuführen, sondern diese aus der historischkonkreten Totalität des gesellschaftlichen Lebenszusammenhangs zu begreifen; die wissenschaftspolitische Absicht, die gesellschaftlichen Konflikte der Menschen nicht von aussen zu beschreiben, sondern als Wissenschaft Ausdruck und Moment der fortschrittlichen Tendenzen in diesen Konflikten zu werden und damit zu ihrer Lösung beizutragen.
[3] Im 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Bereich svw. Soziologie.
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