Geldmarktvalutierung(susancen)
Als Marktusance gilt am deutschen Geldmarkt für das standardisierte Inter-bankengeldgeschäft als Norm, dass die Termingeldgeschäfte Valuta 2-werktägig abgeschlossen werden. Dies bedeutet, dass am Tag des Abschlusses des Termingeldgeschäfts Kapitalbetrag, Laufzeit und Zinssatz zwischen den Handelsteilnehmern vereinbart werden. Angeschafft wird zur Spotvaluta, d.h. 2 Werktage später erfolgt die Wertstellung und beginnt der Zinslauf. Wenn nichts anderes vereinbart wird, gilt die Rückzahlung am Fälligkeitstag einschl. Zinsen als vereinbart. Dadurch, dass statt eines gleichtägigen Settlement die 2-tägige Valutierung erfolgt, wird der zeitliche Handelsspielraum auf den ganzen Tag ausgeweitet. Die Glattstellung valuta- und laufzeitkongruenter Positionen kann über den gesamten Abschlusstag des Geschäfts verteilt werden. Sie unterliegt nicht (mehr) den taggleichen und auf den Vormittag beschränkten Clearingzeiten. Das Tagesgeld wird dagegen mit gleichtägiger Valuta auf B.a.w.-Basis gehandelt (Callmo-ney). Der Overnight- bzw. Tagesgeldmarkt soll für dispositive Zwecke freigehalten werden; er hat eine Schlüsselfunktion im deutschen Geldmarkt. Obwohl auch dieses Marktsegment durch TOM/NEXT-Geschäfte mit 1-werk-tägiger sowie SPOT/NEXT-Geschäfte mit 2-werktägiger Valuta und vereinbartem Settlement ergänzt wird, gilt die valutagleichtägige Tagesgelddisposition als unabdingbar für die effiziente Abwicklung des Euro-Zahlungsverkehrs am gleichen Tag.
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