Diesseitigkeitsreligion
In der Wirtschaftssoziologie:
auch: säkulare Religion oder Vernunftreligion, in der älteren Religionssoziologie (M. Weber, J. Wach u.a.) eingeführter Begriff für Weltanschauungen, die sich selbst nicht notwendig immer als Religion bezeichnen, jedoch an der Art, wie sie diesseitige Phänomene (Staat, Klasse, Wissenschaft) verabsolutieren und zum Gegenstand von verehrungsähnlichem Verhalten machen, erkennen lassen, dass ihnen diese Phänomene äquivalent sind für die übermenschlichen Kräfte, die in Transzendenzreligionen das Verehrungsverhalten bestimmen. In der strukturfunktionalistisch orientierten Religionssoziologie werden D.en entsprechend als funktionale Äquivalente für „eigentliche“ Religion theoretisch gedeutet. Nach M. Weber ist jedes religiös oder magisch motivierte Handeln „in seinem urwüchsigen Bestände“ diesseitig ausgerichtet.
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