Dependenztheorie
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
(lat. Abhängigkeit) Die Abhängigkeit vieler Länder von den wenigen herrschenden Industrieländern drückt sich darin aus. dass die weltweite wirtschaftliche Entwicklung weitgehend durch von den Industrieländern determinierte Faktoren bestimmt wird, u.a. durch deren Importnachfrage/Exportangebot. durch Investitionsentscheidungen ausländischer Unternehmen, technische Weiterentwicklung und Kreditbewilligung ausländischer Banken.
Dies führt nach Ansicht der Vertreter der Dependenztheorie dazu, dass die Entwicklungsländer in den internationalen Handelsbeziehungen überwiegend Nachteile erleiden, die einen Abbau ihres Entwicklungsrückstands verhindern und somit eine Ursache der Unterentwicklung darstellen. A.G. Frank, US-amerikanischer Ökonom und Vertreter der Dependenztheorie, entwickelte seit dem Ende der 60er Jahre eine viel diskutierte Weltwirtschaftskonzeption, deren Mittelpunkt die Analyse ökonomischer Unterentwicklung ist. An erster Stelle steht für ihn historisch und theoretisch die Zirkulationssphäre. Dies zeigt sich seiner Auffassung nach darin, dass die früheren Kolonien Lateinamerikas von Anfang an durch ihre Einbeziehung in den kapitalistischen Weltmarkt geprägt waren und deshalb dort kapitalistische Produktionsverhältnisse vorherrschen. Dies hat zur Konsequenz, dass sich seit der Kolonialzeit weder die Klasseneinteilung noch die der ökonomischen Struktur innewohnenden Widersprüche wesentlich verändert haben. Deshalb stand für ihn hier eine sozialistische Revolution unmittelbar auf der Tagesordnung. >Entwicklungsländer, >Entwicklungstheorien
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