Chinesewall

Instrument der Complianceorganisation bei Universalbanken und Wertpapierdienstleistungsun-ternehmen. Bezeichnung für Informationsbarrieren, durch die durch geeignete organisatorische Massnahmen in Universalbanken und Wertpapierdienstleistungsunternehmen die Trennung des u. a. zu Insiderproblemen und Interessenkonflikten zu Lasten der Kunden führenden Informationsflusses vor allem zwischen den Bereichen des Kreditgeschäfts bzw. des Commercialbanking und des Wertpapiergeschäfts bzw. des Investmentbanking verhindert werden soll. Haben zum Ziel, dass Informationen, die sich auf compliancerelevante Tatsachen beziehen, die in einem bestimmten Bereich eines Instituts eintreten, den Bereich, in dem sie eingetreten sind, nur nach Massgabe der Vorgaben des WpHG verlassen, d. h. es soll verhindert werden, dass kursrelevante Insiderinformationen aus einem Geschäftsbereich Mitarbeitern aus anderen Geschäftsbereichen mitgeteilt oder zugänglich gemacht werden. Soweit derartige Massnahmen nicht getroffen werden können, sind andere vergleichbare organisatorische Massnahmen zu treffen, um Interessenkonflikte möglichst gering zu halten. Hierdurch soll die ununterbrochene und uneingeschränkte interessenkonfliktfreie Handlungsfähigkeit der einzelnen Bereiche des Instituts gewährleistet werden, indem das in einem Bereich entstandene compliancerelevante Informationsaufkommen auf diesen Bereich beschränkt bleibt. In besonderem Masse gilt dies für den Wertpapierhandels-, Anlageberatungs-, Vermögens-verwaltungs- und Emissionsbereich. Führen zu einer räumlichen, personellen und aufgabenbezogenen Trennung vor allem von Geschäftsbereichen der Universalbanken, wo sich die Verfahren aber nicht voll bewährt haben; vielmehr haben sich immer wieder Verdachtsmomente für Insiderhandel ergeben.