Ausbeutungsgrad
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
Verhältnis der Mehrarbeit zur notwendigen Arbeit.
Der Ausbeutungsgrad wird durch die Verlängerung des Arbeitstages und die Erhöhung der Arbeitsintensität erhöht. Im Kapitalismus erscheint dies als Verhältnis der unbezahlten Arbeit zur bezahlten Arbeit bzw. als Verhältnis des Mehrwerts zum variablen Kapital bzw. Lohn. Dieses Verhältnis wird in der Mehrwertrate ausgedrückt. >Ausbeutung
In der Wirtschaftssoziologie: Ausbeutungsrate, Exploitationsgrad, Exploitationsrate, [1] in der marxistischen Ökonomie die quantitative Bestimmung des Ausbeutungsverhältnisses. Der Ausbeutungsgrad ist das Verhältnis der durch den Ausbeuter (bzw. die Ausbeuterklasse) ohne Äquivalent angeeigneten Mehrarbeit zu der notwendigen, zur Reproduktion der Arbeitskraft der unmittelbaren Produzenten erforderlichen Arbeit. In der kapitalistischen Produktionsweise drückt sich der Ausbeutungsgrad in Form eines Wertverhältnisses aus, als Verhältnis zwischen dem Mehrwert und dem Wert der Arbeitskraft (variables Kapital). Ein populärer Ausdruck hierfür ist die Formulierung: Verhältnis zwischen unbezahlter und bezahlter Arbeit, die aber -nimmt man sie wörtlich - das Missverständnis impliziert, der Kapitalist kaufe die Arbeit des Lohnabhängigen und nicht seine Arbeitskraft.
[2] Die vormarxsche Ökonomie, soweit sie dem Ausbeutungsgrad auf der Spur war, fasste ihn als Verhältnis zwischen dem ohne Äquivalent angeeigneten Mehrprodukt und dem Gesamtprodukt.
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