Anti-Ödipus
In der Wirtschaftssoziologie:
L\'Anti-Oedipe (frz.) ist der Titel eines Werks von G. Deleuze u. F. Guattari (1972). Zugleich steht der Titel für ein bestimmtes Programm der kritischen Veränderung der psychoanalytischen Theorie, das nicht mehr auf die Annahme setzt, Wahnsinn werde durch bestimmte Familienstrukturen erzeugt. Dem „Imperialismus von Ödipus“ wird in dieser Konzeption vor allem eine Schizophrenie entgegengesetzt, die noch nicht durch klinische Kategorien reduziert ist. Das Programm leistet eine kritische Genealogie des psychoanalytischen Denkschemas, das das Begehren (frz.: desir, Wunsch) auf eine Verhaltensregulierung im Schema Vater- Mutter-Kind reduziert, und es leistet zugleich in der Gestalt des „Schizos“ den Entwurf einer Lebenspraxis der Entgrenzung des Begehrens (die zudem die Grenze aller Vergesellschaftungsprozesse markiert).
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