Analyse, multivariate
In der Wirtschaftssoziologie:
Mehrvariablen-Analyse, in der empirischen Sozialforschung Bezeichnung für die Beziehungen mehrerer Variablen untereinander. Ausgangspunkt der m.n Analyse, multivariate sind in der Regel die Zusammenhänge zwischen je zwei Variablen. Durch wechselseitige Konstanthaltung einer oder mehrerer Variablen (Test-Variable) können aus den jeweiligen partiellen Korrelationen zweier Variablen Rückschlüsse auf die Beziehungsstruktur der Variablen gezogen werden. Insbesondere interessiert, ob Korrelationen durch die Einführung von Dritt- oder Viertvariablen etc. sich auflösen, abschwächen, verändern oder entstehen. So lassen sich vor allem aus der Auflösung von Korrelationen (Scheinkorrelationen) Einsichten in die kausalen Beziehungen zwischen den Variablen gewinnen, verschiedene Modelle der kausalen Struktur der Variablen auf ihre Vereinbarkeit mit den Daten überprüfen (H. Simon, H.M. Blalock). Aus den Veränderungen von Beziehungen lassen sich Interaktionseffekte (statistische Interaktion) zwischen den Variablen bestimmen, d.h. gemeinsame nicht additive Einwirkungen zweier oder mehrerer Variablen auf eine dritte. Die m. Analyse, multivariate geht zu einem grossen Teil auf Überlegungen von P.F La-zarsfeld zurück (Algebra dichotomer Systeme). In den letzten Jahren werden auch andere Analyse-Modelle (Faktoranalyse, Pfad-Analyse, LISREL) zur m.n Analyse, multivariate gerechnet. Formen der m.n A., am häufigsten Kontrolle einer Korrelation durch Konstanthaltung von Dritt-Variablen, sind heute allgemeiner Bestandteil der Analyse empirischer Daten geworden.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|