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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Aktienoptionen

Aktienoptionen verbriefen das Recht, eine bestimmte Aktie zu einem späteren Zeitpunkt und zu einem vorher festgelegten Kurs zu kaufen. Dieses Recht wird in den USA (und zunehmend auch in Deutschland) den Mitarbeitern von vielen Unternehmen eingeräumt. Vor allem in jungen Unternehmen und im Bereich der "New Economy" angesiedelte Gesellschaften sind Aktienoptionen ein wichtiger Bestandteil der Entlohnung geworden.

Junge, innovative Unternehmen können ihren Mitarbeitern oft noch keine hohen Gehälter zahlen. Da sie aber auf hoch qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte angewiesen sind, bieten sie ihnen häufig eine Beteiligung am künftigen Unternehmenserfolg an. Dies geschieht heute in der Regel über Aktienoptionen. Sie räumen dem Mitarbeiter das Recht (aber nicht die Pflicht) ein, zu einem festgelegten späteren Zeitpunkt Aktien des eigenen Unternehmens zu einem im voraus festgelegten Kurs zu erwerben. Der Anreiz besteht in der Erwartung, dass bei einem erfolgreichen Geschäftsverlauf und nach Einführung der Aktie an der Börse (IPO) der Kurs stark steigt. Die Frist zwischen Einräumung der Option und dem Recht sie auszuüben liegt meist zwischen zwei und zehn Jahren.

Der Optionspreis kann von vornherein fixiert werden. Er kann an die Entwicklung eines Index (und an die Bedingung, dass der eigene Kurs stärker steigen muss) gekoppelt sein. Der Preis kann aber auch mit jedem Jahr, in dem die Option nicht ausgeübt wird, um einen bestimmten Prozentsatz steigen. Wer wartet, muss davon ausgehen, dass der Kurs noch schneller steigt. Diese und ähnliche Konditionen sollen dazu beitragen, das Interesse der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg wach zu halten. Bei einem Verkauf können die Mitarbeiter die Differenz zwischen dem Optionspreis und dem aktuellen Börsenkurs kassieren. Sie können ihre Aktien nach Ausübung der Option aber auch behalten und auf weitere Kurssteigerungen hoffen. In den USA ist dieses System der Entlohnung weit verbreitet. Dort - wie inzwischen aber auch in Deutschland - ist es insbesondere bei technologieorientierten Unternehmen zu einem fast unverzichtbaren Bestandteil der Entlohnung geworden. Bei Unternehmen wie Cisco oder Microsoft ist ein großer Teil der Mitarbeiter über Aktienoptionen zu einem Millionenvermögen gekommen. Auch in Deutschland gibt es vor allem im Bereich der IT-Technologie oder bei Bio-Tech-Unternehmen ähnliche Beispiele.

Im Gegensatz zu Belegschaftsaktien enthalten Aktienoptionen allerdings ein hoch spekulatives Element. Es kann nicht garantiert werden, dass das Untenehmen erfolgreich ist. Auch nach einem Börsengang kommt es nicht in jedem Fall zu der erhofften Kursexplosion". Es ist aber auch möglich, dass nach anfänglich guter Entwicklung der neu an die Börse gebrachten Aktien der Kurs wieder einbricht. Negative Unternehmensnachrichten, neue Konkurrenten, enttäuschte Hoffnungen der Erstzeichner oder eine schlechte Einschätzung durch Analysten können die Ursache sein. Wenn der Zeitpunkt, zu dem die Option frühestens ausgeübt werden kann, dann noch nicht erreicht war, kann es sein, dass sie wertlos wird. Wenn der Optionspreis über dem Börsenkurs liegt, könnte das Kaufrecht nur mit Verlust ausgeübt werden. Es ist dann billiger, die Aktien direkt an der Börse zu kaufen. Das aber kann jeder andere Anleger auch.



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