Ziel, induziertes
In der Wirtschaftssoziologie:
ein Begriff der psychologisch-sozialwissenschaftlichen Feldtheorie, der jene Ziele von Personen oder Gruppen bezeichnet, die diesen von „aussen“, d.h. durch andere Personen, herrschaftliche Zwänge, kulturell-soziale Normen usw., kurz: durch das Einflussfeld, in welchem sie sich befinden, suggeriert werden. Ziel-Mittel-Schema, Zweck-Mittel-Schema, grundlegendes handlungstheoretisches Modell vor allem der Organisationssoziologie und der politischen Soziologie sowie der Herrschaftssoziologie M. Webers: Der Handelnde verfolgt Ziele, setzt Mittel ein und berücksichtigt dabei Wertorientierungen. In der neueren strukturell-funktionalen Diskussion (N. Luhmann) wird dieses Modell als eines unter mehreren angesehen, das der Akteur zur Selbstauslegung seines Handelns benutzen kann. Denn Ziele dienen oft zur Rechtfertigung des Handelns; die Mittel haben erheblichen Einfluss auf Erfüllung und Veränderung der Ziele; beide sind nur analytisch voneinander zu trennen. Bezugspunkt dieser Relativierung des Z.-M.-S.s ist das Überleben eines Systems in einer schwierigen Umwelt.
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