Wunsch
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] allgemein: das Begehren von oder das Verlangen nach etwas, ein Wollen. Theorie der vier Wünsche
[2] In S. Freuds Psychoanalyse hat W eine spezifische Bedeutung. Der Begriff bezeichnet dort die durch ein unbefriedigtes Bedürfnis ausgelöste „psychische Regung“, in sich bestimmte Vorstellungen („W.-Vorstellungen“) hervorzurufen, und zwar Erinnerungen an frühere Befriedigungserlebnisse, insbesondere Erinnerungen an die ersten, infantilen Befriedigungserlebnisse. Der Wunsch ist also eine Regung, „welche ... eigentlich die Situation der ersten Befriedigung wieder herstellen will“ (Freud). Er wird „erfüllt“, wenn jene Vorstellungen im Bewusstsein erscheinen. „W.erfüllung“ ist somit streng von „Bedürfnisbefriedigung“ zu unterscheiden: ein Bedürfnis oder Trieb kann nur durch Beschaffung des entsprechenden realen Objekts (z.B. Sexualpartner) befriedigt werden; der durch ein solches Bedürfnis erzeugte unbewusste Wunsch wird durch Hervorrufung entsprechender W.vorstellungen erfüllt, wie es z.B. in Träumen („W.träumen“), Tagträumen, Phantasien, Halluzinationen oder im Wunschdenken geschieht.
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