Wahrnehmungsabwehr
In der Wirtschaftssoziologie:
perzeptorische Abwehr, perceptual defense, [1] Bezeichnung für das experimentell festgestellte Phänomen, dass Versuchspersonen, denen verschiedene Reizwörter jeweils für eine sehr kurze Zeitspanne visuell dargeboten werden, insbesondere bei solchen Wörtern, die sich auf tabuierte Sachverhalte beziehen, eine längere Reaktionszeit benötigen, bis sie mitteilen können, was sie gesehen haben, als bei anderen, neutralen Wörtern, obwohl die Wörter ansonsten (z.B. hinsichtlich Bekanntheit oder Länge) keine Unterschiede aufweisen. Eine (umstrittene) Erklärung führt dieses Phänomen auf das Wirken eines Abwehrmechanismus zurück. Es wird kritisiert, dass der Begriff W irreführend sei, da die Reize wahrgenommen werden müssten, bevor es zur Abwehr kommen könnte.
[2] In einem allgemeineren sozialwissenschaftlichen Sinn Bezeichnung für alle Verhaltensformen, in denen einzelne oder Gruppen sich aus welchen Gründen auch immer weigern, Bedingungen ihrer wirklichen Situation wahrzunehmen.
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