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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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VDax

Als VDax wird abgekürzt der DAX-Volatilitätsindex bezeichnet. Dieser Index drückt die erwartete Breite der Kursschwankungen des Deutschen Aktienindex (DAX) aus. Die erwartete Schwankungsbreite des DAX wird aus den Preisen der an der Deutschen Terminbörse gehandelten Optionen abgeleitet. Er ist vor allem für solche Anleger gedacht, die am Optionsmarkt engagiert sind.

Der am 5. Dezember 1994 erstmals veröffentlichte VDax drückt die erwartete Volatilität des DAX (Deutscher Aktienindex) aus. Mit Volatilität wird die erwartete Schwankungsbreite des DAX bezeichnet. Die Schwankungsbreite des DAX gibt an, zwischen welchem Höchst- und Niedrigstkurs der DAX schwankt. In diesem Fall geht es darum, wie stark er nach Meinung der Terminhändler in den jeweils folgenden zwölf Monaten schwanken wird. Die zukünftige Volatilität wird aus den Preisen der an der Deutschen Terminbörse (DTB) gehandelten Optionen berechnet. Am Optionsmarkt ist die Volatilität die wichtigste Komponente der Optionspreisbildung. Erwarten Händler größere Kursschwankungen, so werden sie bereit sein, höhere Optionsprämien (Optionspreise) zu zahlen.

Der VDax kann sowohl für die Optionshändler an der Deutschen Terminbörse als auch für Aktienhändler, Anlageberater und Anleger von Interesse sein. Optionshändler können aus dem Verlauf des VDax die aktuelle Preisentwicklung für eine ganzen Korb von Optionen ersehen, ähnlich wie man aus dem DAX die Preisentwicklung eines "Aktienkorbes" erkennen kann. Der VDax gibt somit die durchschnittliche Preisentwicklung der Optionen an, die im Index verwendet werden.

Der VDax ist auch für Aktienhändler, Anlageberater und Anleger von Interesse, da er, im Gegensatz zum DAX nicht die aktuelle Kursentwicklung widerspiegelt sondern Zukunftserwartungen der Marktteilnehmer ausdrückt. Denn wenn der VDax anzieht, zeigt dies, dass die Preise für Optionen steigen. Die Marktteilnehmer erwarten also stärkere Kursschwankungen des DAX und damit zugleich auch der zugrundegelegten Aktien. Das Risiko, aber auch die Gewinnchancen einer Aktienanlage steigen. Fällt der VDax, so erwartet die Marktteilnehmer in ihrem Durchschnitt geringer Kursschwankungen im zugrunde liegenden Zeitraum. Die privaten und die institutionellen Anleger sowie die professionellen Händler können ihre eigenen Erwartungen mit denen des Marktes vergleichen.

Wichtig: Aus dem VDax können keine sicheren Informationen über die zukünftige Entwicklung des DAX gewonnen werden, da sein jeweiliger Wert auf den Erwartungen der Marktteilnehmer beruht. Diese Erwartungen können richtig, aber auch falsch sein. Der VDax eignet sich aber gut dazu, allen Interessenten ein Bild über die Stimmungslage am Aktienmarkt zu vermitteln. Dieser Index ist neben dem CDAX und anderen Indices ein weiteres Instrument, dass dem Anleger die Möglichkeit gibt, möglichst rationale Entscheidungen zu treffen und damit sein Verlustrisiko zu vermindern. Wie alle Informationsinstrumente zur Anlageentscheidung darf er jedoch nie alleine verwendet werden, sondern nur im Verbund mit anderen Hilfsmitteln.



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