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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Systemrisiko im Zahlungsverkehr

Risiko, dass die Unfähigkeit eines Teilnehmers, seinen Verpflichtungen nachzukommen, oder eine Störung im System selbst dazu führt, dass auch andere Systemteilnehmer oder Finanzinstitute in anderen Bereichen des Finanzsystems nicht mehr in der Lage sind, ihre Verpflichtungen bei Fälligkeit zu erfüllen. Ein solches Versagen kann eine Ausbreitung von Liquiditäts- oder Kreditproblemen bewirken und damit die Stabilität des Systems oder der Finanzmärkte gefährden. Vor allem von solchen Nettoverfahren ausgehende Risiken manifestieren sich, wenn ein Teilnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen am Tagesende nicht nachkommen kann. Die mit der dann notwendigen Rückabwicklung von Zahlungen einhergehenden Kredit- und Liquiditätsrisiken können sich zum Systemrisiko ausweiten. Deshalb stellte der »Ausschuss für Inter-bankNetting-Systeme der Zentralbanken der Länder der Zehnergruppe« bei der BIZ im sog. Lamfalussy-Report schon 1990 Mindestanforderungen für Grenzen überschreitende Nettingverfahren auf. In der Folge wurden die Aktivitäten zur Reduzierung der Risiken des Zahlungsverkehrs weiter intensiviert und haben zu Entwicklungen geführt, die letztlich alle den Zielkonflikt zwischen niedrigem Risiko durch schnelle Zahlungsabwicklung und möglichst geringen Kosten durch niedrigen Liquiditätseinsatz adressieren. Die Erhöhung des externen Gefährdungspotenzials hat zudem seinen Niederschlag in der Verbesserung der Sicherheitskonzepte und Vorsorgemassnahmen gefunden, insb. im Bereich der systemrelevanten Zahlungssysteme.



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