Stil, kognitiver
In der Wirtschaftssoziologie:
allgemein die typische Art und Weise, in der Personen auf bestimmte kognitive Probleme reagieren. Im besonderen [1] bei H.C. Kelman u. B.J. Cohler (1959) Bezeichnung für die Art, in der Personen mit einem starken „Bedürfnis nach kognitiver Klarheit“ auf neue, zu ihren bisherigen Einstellungen und Meinungen im Widerspruch stehende Informationen reagieren: Der „Klärer“ (clarifier) ist für die neue Information offen, bemüht sich um eine Aufklärung der Gründe für die aufgetretenen Widersprüche und ändert ggf. seine Einstellungen und Meinungen. Der „Vereinfacher“ (simplifier) reagiert defensiv, verschliesst sich gegen die neue Information, vereinfacht sein Weltbild durch Ausschluss störender Elemente und widersteht so einer Einstellungs- und Meinungsänderung.
[2] In der phänomenologischen Soziologie (A. Schütz) Bezeichnung für die in bestimmten Erfahrungsbereichen (Alltagsleben, Wissenschaft, Poesie usw.) typische Art des kognitiven Verhaltens; für jeden dieser Bereiche ist ein anderer Grad von Aufmerksamkeit, Genauigkeit, Kritikbereitschaft usw. typisch.
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