Staatssozialismus
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] im 19. Jahrhundert konservative und christliche Versuche, den Klassengegensatz durch staatliche Reformpolitik zu entschärfen und die Arbeiterbewegung unter die Kontrolle bürgerlicher Parteien zu bringen.
[2] Kritische Bezeichnung für die früheren sozialistischen Gesellschaften bzw. für mit diesen sympathisierende Parteien und Gedanken. Kritisiert wurde die Durchsetzung neuer Produktionsverhältnisse mittels staatlicher Macht und Gewalt (statt mittels des gestaltenden Willens der Arbeiterschaft und anderer Gruppen), die durchgehende Verstaatlichung aller sozialer Lebensbereiche (Erziehung, Freizeit usw.), schliesslich die dominante Orientierung vieler Menschen am Staate (Verzicht auf eigene Initiative und soziale Gestaltungsabsichten usw.) als Ergebnis solcher Monopolisierung von Problemerörterungen und Entscheidungen.
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