Sozialisation, schichtspezifische
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnung für den Prozess, durch den ein Individuum die für die soziale Schicht seiner Herkunftsfamilie spezifischen Normen, Rollenerwartungen, Fähigkeiten, Werte, Überzeugungen usw. lernt und internali-siert (Sozialisation). Die Tatsache der s.n Sozialisation, schichtspezifische ist insbesondere unter dem Gesichtspunkt von Bedeutung, dass der in Familien der Unterschichten bzw. der unterprivilegierten Schichten sozialisierte Nachwuchs die für den Aufstieg in höhere Schichten oder für die Konkurrenz mit den Mitgliedern der privilegierten Schichten bzw. für die Überwindung des Zustandes der Un-terprivilegierung erforderlichen Fähigkeiten (z.B. solche des Sprachverhaltens), Einstellungen usw. nicht erlernt und inter-nalisiert. Insofern gilt die s. Sozialisation, schichtspezifische als ein Vehikel der Erhaltung gegebener Schichtstrukturen und sozialer Benachteiligungen.
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