Sozialisation, retroaktive
In der Wirtschaftssoziologie:
rückwirkende Sozialisation, also jene persönlichkeitsver- ändernden usw. Einflüsse, die vom Sozialisanden (z.B. dem Kind) auf die Sozialisatoren (z.B. die Eltern) ausgehen. Die Jugendsoziologie hat z.B. verschiedentlich festgestellt, dass sich Eltern an die politischen Meinungen, die modischen Präferenzen, die technischen Interessen oder den Umgangsstil ihrer heranwachsenden Kinder annähern. Als Bedingung für eine Zunahme solcher r.r Sozialisation, retroaktive gilt meist, dass Kinder und Jugendliche - wegen des beschleunigten sozialen und kulturellen Wandels - in manchen Bereichen (Mode, technische Hobbies, politische Bewegungen, Musik und Tanz z.B.) schneller und intensiver kompetent werden als Erwachsene, weil sie das Neue nicht auf dem Hintergrund lebensgeschichtlich früherer Erfahrungen, Präferenzen und Fähigkeiten aufnehmen. Aber auch unabhängig hiervon ist der Begriff der r.n Sozialisation, retroaktive anregend, weil er Sozialisation nicht als einseitigen Vorgang auffasst.
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