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Seinsverbundenheit des Denkens

In der Wirtschaftssoziologie: meint in der Wissenssoziologie K. Mannheims, dass das Denken in einem historischen und sozialen Raum verankert ist. Denken folgt nicht nur den immanenten Gesetzen der Logik, sondern ist immer auch auf einen sozialen Standort verwiesen; es ist verwurzelt in Zugehörigkeiten zu einer Generation, einer Klasse, einer Religion usw. In einigen Schriften unterscheidet Mannheim zwischen der Seinsverbundenheit des Denkens d. D. und einer Seinsgebundenheit. Mit dem zweiten Begriff ist eine Determination des Denkens durch den sozialen Standort bezeichnet, während der erste auf die Verbindung des Denkens mit einer sozialen Erfahrungsbasis abhebt (Verbundenheit, aber nicht Gebundenheit). Seinsverbundenheit des Denkens d. D. kennzeichnet nach Mannheim nicht nur das Alltagsdenken, sondern auch historisches, politisches sowie geistes- und sozialwissenschaftliches Denken. Allein das naturwissenschaftliche Denken sei ausgenommen. Der These von der Seinsverbundenheit des Denkens d. D. korrespondiert ein „totaler“ Ideologiebegriff: Alle Standorte sind ideologisch, also auch der eigene. Erkenntnistheoretisch folgt daraus allerdings kein Realitivismus, sondern ein „Relationismus“, d.h. die Aspekthaftigkeit der Erkenntnis bzw. ihre „Seinsrelativität.“



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