Realzins und Geldpolitik
Nach Erkenntnissen der Bundesbank sind Einwirkungsmöglichkeiten einer Zentralbank auf den realen Zins begrenzt und nehmen mit zunehmenden Zinsbindungsfristen ab. Zwar kann ihre geldpolitik durch Steuerung der nominalen Geldmarktsätze auf Grund gewisser Trägheit der Preissteigerungsrate den realen kurzfristigen Zins beeinflussen, doch wird der Realzins letztlich durch realwirtschaftliche Faktoren bestimmt. Über mittlere und längere Fristen ist lt. Bundesbank daher davon auszugehen, dass geldpolitische Massnahmen sich in Inflationserwartungen niederschlagen und damit primär zur Veränderung von Preisniveau und Nominalzinsen führen und die Geldpolitik auf den realen Kapitalmarktzins eher indirekt Einfluss nimmt, nämlich über die im Realzins enthaltene Inflationsrisikoprämie, die bei hohen, instabilen Inflationsraten besonders ausgeprägt ist. Ferner sind hins. der Realzinsentwicklung auch steuerliche Einflüsse wirksam. Die Zentralbank kann auf Abbau der Inflationsrisikoprämie nur so einwirken, dass Inflationsunsicherheiten möglichst eliminiert werden.
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