Realismus
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] Begriffsrealismus: von Piaton und in abgeschwächter Form von Aristoteles vertretene Ansicht, dass Universalien (Eigenschaften, Farben u.a.) real existieren und unseren Wahrnehmungen der sinnlich erfahrbaren Welt vorausgehen. Der Realismus wurde im mittelalterlichen Universalienstreit gegen den Nominalismus verfochten.
[2] Erkenntnistheoretischer R.: die wahrnehmbaren Dinge sind unmittelbar gegebene, vom Erkennenden unabhängig bestehende Wirklichkeit (naiver R.); dagegen erkennt der kritische Realismus Bewusstseinsinhalte an, durch die die Wirklichkeit wahrgenommen wird. Der Realismus versteht sich als Gegenposition zum Idealismus.
[3] Im Gegensatz zum Instrumentalismus [1] entspricht dem Realismus in der modernen wissenschaftstheoretischen Diskussion die Ansicht, dass die Wissenschaft das Ziel haben müsse, die Welt so zu beschreiben und zu erklären wie sie sei, und sich nicht auf Aussagen beschränken dürfe, die für instrumenteile (z.B. technische) Zwecke ausreichten, von denen aber unsicher sei, ob sie die Realität wiedergeben.
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