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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Planung, holistische

In der Wirtschaftssoziologie: auch: utopische oder kollektivistische Planung oder Sozialtechnik, nach K.R. Popper eine Sozialplanung, die die Gesellschaft „als Ganzes“ nach einem feststehenden utopischen Gesamtplan umwälzen und neu gestalten will (Holismus). Nach Popper muss jede h. Planung, holistische zwangsläufig scheitern, da die Gesellschaft „als Ganzes“ (oder irgendeine andere „Ganzheit“ oder „Totalität“) niemals Gegenstand wissenschaftlicher Erkenntnis sein kann (denn alle Erkenntnis ist selektiv) und daher auch nicht zum Gegenstand rationaler Lenkung und Planung gemacht werden kann. So wird jede h. Planung, holistische durch die unbeabsichtigten und unvorhersehbaren Rückwirkungen der von ihr eingeleiteten gesellschaftlichen Veränderungen ad absurdum geführt: herauskommt oft das genaue Gegenteil dessen, was der utopische Gesamtplan eigentlich vorsah. Statt der h.n Planung, holistische empfiehlt Popper deshalb dem Gesellschaftsreformer eine Stückwerk-Technik, die auf die Grenzen menschlichen Wissens und Planens Rücksicht nimmt.



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