Persönlichkeit, sozialkulturelle

In der Wirtschaftssoziologie: auch: so-ziokulturelle Person oder Sozialperson, Bezeichnung für die relativ stabile Organisation der Motive, Denk-, Fühl- und Verhaltensweisen eines Menschen, die aus der Überformung seiner ursprünglich unangepassten Impulse, Affekte und Reaktionen durch die Übernahme sozio-kultureller Elemente (Sprache, Normen usw.) im Verlaufe der Sozialisation entsteht. Die Überformung erfolgt nie total; die s. Persönlichkeit, sozialkulturelle repräsentiert daher nur einen Teil der gesamten Persönlichkeit eines Menschen. Dieser Teil aber kann als „Schnittpunkt“ zwischen der psycho-physischen Natur des Individuums und der es umgebenden Gesellschaft und Kultur betrachtet werden; die s. Persönlichkeit, sozialkulturelle ist bis zu einem gewissen Grade ein Spiegelbild der soziokulturellen Verhältnisse, die sie geprägt haben (Grundpersönlichkeit; Charakter, sozialer). Allerdings ist die s. Persönlichkeit, sozialkulturelle nicht einfach als ein Produkt der (passiven) Anpassung des Individuums an die Gesellschaft aufzufassen; normalerweise ist die s. Persönlichkeit, sozialkulturelle durch ein gewisses Mass an Selbständigkeit und Autonomie gegenüber der Gesellschaft gekennzeichnet, die in der als Konflikt erlebten Auseinandersetzung zwischen den primären Bedürfnissen des Individuums und den gesellschaftlichen Anforderungen gebildet wird.