passivisches Zinsänderungsrisiko
Die Zinssätze von Bankleistungen passen sich Zinsentwicklungen der Geld-und Kapitalmärkte mit unterschiedlicher Geschwindigkeit an. Diese unterschiedliche Zinsanpassungsreagibilität resultiert aus verschiedenen Zinsbindungsfristen sowie individuellen Eigenschaften der Bankleistungen. Während die Zinsanpassung im kurzfristigen Geschäft am schnellsten umgesetzt werden kann, weisen z. B. gerade die de jure kurzfristigen Spareinlagen auf Grund ihres de facto langfristigen Charakters ausgeprägt schwache Zins-reagibilität auf. Diese unterschiedliche Elastizität der Zinsanpassungen einzelner Bankleistungsarten ist in Abhängigkeit von der individuellen Geschäftsstruktur einer Bank die Ursache für die Existenz des Zinsänderungsrisikos, da allein eine Veränderung des Zinsniveaus ceteris paribus noch nicht das Zinsergebnis beeinflussen würde. Je nachdem, welche Bilanzpositionen einer Bank von Zinsniveauänderungen betroffen sind und dadurch bei ungünstiger Zinsentwicklungsrichtung die Zinsspanne verringern, liegt ein aktivisches oder passivisches Zinsänderungsrisiko vor. Beim passivischen Zinsänderungsrisiko resultiert dieses aus einem passivischen Elastizitätsüberhang. Ggs.: aktivisches Zinsänderungsrisiko.
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