Nullmethode
In der Wirtschaftssoziologie:
von K.R. Popper in Anlehnung an J. Marschak benutzte Bezeichnung für die Interpretation menschlichen Verhaltens mit Hilfe sogenannter rationaler Modelle: man konstruiert ein Modell der Aktionen und Interaktionen von Menschen in einer bestimmten Situation, das von der Annahme vollständiger Rationalität und vollständiger Informiertheit der beteiligten Individuen ausgeht, und vergleicht dann deren tatsächliches Verhalten mit dem aufgrund des Modells zu erwartenden Verhalten, „wobei dieses als eine Art Nullkoordinate dient“. Etwaige Abweichungen des faktischen Verhaltens von dieser „Nullkoordinate“ wären dann z.B. auf den Einfluss irrationaler Vorurteile, Informationsmangel o.a. zurückzuführen.
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