Musiksoziologie
In der Wirtschaftssoziologie:
untersucht die Bedingungen des Verhältnisses von Musik und Gesellschaft. Wegen ihrer Stellung zwischen Soziologie, Musikgeschichte und Musikwissenschaft sind die Aufgaben der Musiksoziologie jedoch umstritten. In der heutigen Gesellschaft hat der Forschungsbedarf hinsichtlich der Formen, Strukturen, Sinngehalte und Effekte musikalischer Vergesellschaftungen zugenommen. Folgende Schwerpunkte musiksoziologischer Theoriebildung lassen sich benennen: 1) Empirische M.: a) als anthropologisch geleitete Analyse der sozio-musikalischen Gesellschaft und Systeme (A. Silbermann); b) Einbeziehung ethnologischer und semiotischer Themen (V Karbusicky); c) medientheoretisch angelegte Untersuchungen, die über Wirkung und Struktur des Rezeptions- und Konsumverhaltens Aufschluss geben sollen. 2) Werkbezogene M.: T.W. Adorno verhandelt etwa im Begriff des musikalischen Materials die Dialektik der Verhältnisse von gesellschaftlicher Rationalität und Rationalisierung im Kunstwerk. 3) Historiographische Einbettungen musikgeschichtlicher Tatbestände in gesellschaftlichen Entwicklungen (K. Blaukopf, Haselauer, L. Balet, E. Gerhard). 4) Diskursive M.: P. Schaeffers Theorie der musikalischen Objekte und Lachenmanns Begriff des ästhetischen Apparats lassen sich zu einer diskurstheoretischen Konzeption der Musiksoziologie ausweiten.
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