Massenloyalität
In der Wirtschaftssoziologie:
Zustimmung breiter Bevölkerungskreise zur jeweiligen Regierung oder Gesellschaftsordnung als Voraussetzung ihrer nicht auf offener Gewaltanwendung beruhenden Stabilität. Massenloyalität als Ausdruck eines diffusen Konsenses über die Akzeptierbarkeit einer bestimmten Herrschaft unterscheidet sich vom soziologischen Legitimitätsbegriff in der Nachfolge Massenloyalität Webers dadurch, dass in letzterem über die Akzeptierung von Herrschaft hinaus die Anerkennung der Geltungsgründe von Herrschaft mitgedacht ist. Massenloyalität dagegen gilt zumeist als Folge tatsächlicher oder vermeintlicher Befriedigung von (materiellen) Bedürfnissen und lässt sich dementsprechend im weiteren Sinne als Ausprägung eines „sozialeudämonistischen“ Legitimitätstyps bezeichnen, der sich auf die Leistungsfähigkeit einer sozialstaatlichen Ordnung bezieht. Daher liegt es nahe, auf die „Herstellung“ von Massenloyalität durch die Regierenden im Wege der Suggerierung falscher Bedürfnisse oder z.B. einer Politik der Wahlgeschenke hinzuweisen.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|