Kulturrelativismus
In der Wirtschaftssoziologie:
eine Grundposition in der Ethnologie, aber auch in der Soziologie (etwa in ethnographischen Studien über Teilwelten der modernen Gesellschaft), derzufolge die zu untersuchende Kultur allein aus ihrem eigenen Zusammenhang heraus verstanden, erklärt oder beurteilt werden soll. Der Kulturrelativismus wendet sich so gegen die Anwendung von der betreffenden Kultur fremden Massstäben (gegen einen -y Ethnozentrismus bzw. Eurozentrismus der Forscher) sowie gegen die Beurteilung von evolutionistischen Lehren her (einschliesslich des Marxismus). Eine jede Kultur gilt so implizit oder explizit als eigene Verwirklichung menschlicher Möglichkeiten neben vielen anderen. Für eine Weltkulturpolitik (vor allem gegenüber der Dritten Welt, aber auch gegenüber Immigrantengruppen in den westlichen Gesellschaften) ergäbe sich daraus das Verbot jeglichen Eingriffs.
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