Kapital, soziales
In der Wirtschaftssoziologie:
auch: Sozialkapital, in P. Bourdieus Theorie der Reproduktion der Klassen eine der drei Kapitalsorten (daneben: ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital), die Individuen und Gruppen als Ressourcen bei Gewinn und Erhaltung von Status dienen. Das s.e Kapital, soziales wird gebildet von den Ressourcen, die sich aus dem jeweiligen Netz von Beziehungen ergeben, die der Einzelne für sich nutzen kann, die sich also aus der anerkannten Zugehörigkeit zu einer Gruppe (im weiteren Sinne) herausholen lassen (z.B. Empfehlungen, Gutachten, Kreditwürdigkeit, Heiratsverbindungen, Zugehörigkeit zu exklusiven Klubs, „Beziehungen“ auch im umgangssprachlichen Sinne). Zum Aufbau und zum Erhalt dieses Netzes gegenseitiger Anerkennung und Hilfe (falls nötig) wird erhebliche Arbeit aufgewandt: einflussreiche Freunde oder Förderer gewinnen, in die richtigen Kreise hineinkommen, vielversprechende Zufallsbekanntschaften in feste Beziehungen verwandeln, Geschenk- und Besuchsbeziehungen aufrechterhalten usw.
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