J-Kurve / J-Kurven-Effekt
(engl. Hockey-Stick bzw. Hockey-Stick-Phenomenon)
Die J-Kurve bzw. der J-Kurven-Effekt entsteht durch die Abwertung der Währung eines Landes auf dessen Handelsbilanz.
Im zeitlichen Ablauf verläuft die graphische Darstellung einer Währungsabwertung auf das Handelsbilanzsaldo wie eine J-Kurve bzw. wie ein Hockey-Schläger.
Unmittelbar nach einer Abwertung verkürzt sich die Handelsbilanz zunächst, um sich nach einer gewissen Zeit wieder erheblich zu verbessern. Insgesamt wirkt sich der J-Kurven-Effekt also positiv auf die Handelsbilanz eines Landes aus und verbessert diese.
Kurzfristig reagieren die Märkte sehr unelastisch auf Preisänderungen und die zunächst mengenmässig gleichbleibenden Importe werden teuerer. Die Exporte bringen aufgrund des ungünstigeren Tauschverhältnisses weniger in die Kassen. Die Handelsbilanz verschlechtert sich also kurzfristig.
Durch die Abwertung der Währung exportiert das betroffene Land langfristig mehr, da die Produkte für ausländische Abnehmer günstiger werden. Umgekehrt verteuern sich für inländische Abnehmer die ausländischen Waren. In der langen Frist steigen also die Exporte und es sinken die Importe.
Der zeitliche Verlauf dieser Reaktion auf die Abwertung der Währung hängt jedoch erheblich davon ab, wie schnell und wie elastisch die verschiedenen Märkte und Branchen auf die einzelnen Preisänderungen reagieren.
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