Internationalisierung, Standortvorteile internationaler Finanzplätze
Massgeblichen Einfluss auf die Internationalisierungsentscheidung von Banken haben besondere Standortvorteile internationaler Finanzplätze, die durch Präsenz mit eigenen Niederlassungen von Banken genutzt werden sollen. In Betracht kommen hierbei insb. bankenaufsichtsrechtliche, kreditpolitische und steuerliche Regelungen, ferner liberalere Bankenaufsichtsbestimmungen an anderen Finanzplätzen, die z.B. eine weniger reglementierte Kreditpolitik zulassen, weil entweder keinerlei vergleichbare Regelungen bestehen oder höhere Eigenkapital/Kreditmultiplikatoren bestehen. Die Möglichkeit einer unkontrollierten Ausweitung des Gesamtkreditengagements eines international tätigen Bankkonzerns hat der deutsche Gesetzgeber jedoch schon seit Langem insofern eingeschränkt, als deutsche Bankkonzerne nach KWG als Risikoeinheit betrachtet werden und auf Gesamtkonzernebene Eigenmittelgrundsatz- sowie Grosskreditvorschriften einhalten müssen. Schliessl. spielen steuerliche Überlegungen eine Rolle. Dies gilt insb. für solche Standorte, an denen die Banken einer günstigeren Besteuerung unterliegen als im Inland. Steuervorteile können sich dabei aus dem Fehlen direkter Steuern oder aus vglw. niedrigeren Steuersätzen ergeben. Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen kann die besondere geografische Lage in einer bestimmten Zeitzone Banken veranlassen, durch Gründung eigener Auslandsniederlassungen Vorteile auszunutzen.
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