Institutionalismus
Sammelbezeichnung für die methodologische Position einer Gruppe amerikanischer Ökonomen, die Gedankengänge der deutschen - Historischen Schule fortführen und zu der in erster Linie Thorstein VEBLEN (1857-1929), John R. COMMONS (1862-1945) und Wesley MITCHELL (1874-1948) gehören. Gemeinsam ist ihnen die Überzeugung, dass die Dynamik des Wirtschaftsablaufs wichtiger ist als die Statik des Gleichgewichts, dass soziologische, psychologische und rechtliche Phänomene von wirtschaftlichen nicht getrennt werden können und dass es deshalb weniger darauf ankommt, eine allgemeingültige Theorie zu entwikkeln, als wirtschaftsgeschichtliche und v.a. empirische Untersuchungen vorzunehmen. Ziel ist dabei letztlich eine realistische Theorie der kapitalistischen Entwicklung. VEBLEN kritisierte die Neoklassische Theorie mit beißender Ironie und analysierte die soziologischen und psychologischen Grundlagen der amerikanischen Wirtschaftsordnung. COMMONS stellte den Zusammenhang zwischen rechtlichen Regelungen und wirtschaftlichem Verhalten besonders in der Welt der Arbeit in den Mittelpunkt seiner Untersuchungen. MITCHELL wandte sich insbes. der Konjunkturanalyse zu und gründete das einflußreiche National Bureau of Economic Research in New York. Clarence E. AYRES (1891-1972) steht mit seiner These, dass nicht das Marktgeschehen, sondern die das Marktgeschehen bestimmenden Institutionen den Wirtschaftsablauf bestimmen, in der Nähe der Freiburger Schule. In einem weiteren Sinn gehört auch John K. GALBRAITH (geb. 1908) mit seiner eigentümlichen Mischung von Kritik an der herrschenden Theorie und Hinwendung zur Analyse von Institutionen zum Institutionalismus. Literatur: Stadler, M. (1983)
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