Informationseffizienz von Finanzmärkten

Die Markteffizienztheorie unterscheidet eine schwache, mittelstrenge und strenge (starke) Form der Informationseffizienz von Finanzmärkten, vor allem von Kapital-, aber auch von Devisen-, Geld-, Termin-, Futures-, Optionsmärkten u.a. Nach der schwachen Form der Effizienzthese gilt ein Finanzmarkt dann als informationseffizient, wenn in den aktuellen Marktpreisen sämtliche Informationen über vergangene Preisentwicklungen des betr. Marktobjekts Berücksichtigung finden. Die Kenntnis und Analyse der vergangenen Preisentwicklungen erlaubt damit keine Prognose künftiger Preisentwicklungen an dem Markt und deren gewinnbringende Ausnutzung. Die Preise folgen einem Zufallspfad (Randomwalk) und sind von der Reihenfolge usw. der Preisveränderungen in der Vergangenheit unabhängig. Die mittelstrenge These eines informationseffizienten Finanzmarktes behauptet die vollständig erfolgte Verarbeitung aller öffentlich verfügbaren Informationen in den gegenwärtigen Marktpreisen. Aus der Analyse fundamentaler, allgemein zugänglicher Daten ist also keine gewinnbringende Preisprognose ableitbar. In der strengen Form der Effizienzthese gilt ein Finanzmarkt dann als informationseffizient, wenn keine Gruppe von Marktteilnehmern monopolistischen Zugang zu potenziell marktpreisrelevanten Informationen hat, mithin alle verfügbaren Informationen einschl. der öffentlich nicht zugänglichen ihren Niederschlag in den aktuellen Marktpreisen finden. Ist die strenge Form der Informationseffizienz erfüllt, profitieren In- wie Outsider in gleicher Weise von neu verfügbaren Informationen.